Am vergangenen Samstag waren wir wieder im Berliner Viertel unterwegs, diesmal erstmalig im Rahmen des Projekts Dis:kurs – konstruktiv streiten. Hierbei haben wir die Leute im Rahmen einer kleine Live-Umfrage zur Meinungsfreiheit und den Zustand der Diskussionskultur hierzulande befragt. Wir haben interessante und nette Gespräche geführt, welche uns wieder gezeigt haben, wie wichtig das Zuhören und miteinander Reden ist. Auch wurde das Paradoxon zwischen rechtlich verbriefter Meinungsfreiheit (der Verfassungsnorm, Artikel 5 Abs. 1 Grundgesetz) und der „gelebten Praxis“ (der Verfassungswirklichkeit oder das, was tatsächlich gesagt wird) deutlich, welches sich auch regelmäßig in Umfragen zu dieser Thematik offenbart: Die Menschen wissen um ihr Recht zur freien Meinungsäußerung, trauen sich jedoch gleichzeitig häufig nicht, diese kundzutun, um moralisch nicht an den Pranger gestellt zu werden.